Beitrag vom 16.07.17
Wie der Norddeutschen Rundschau vom 9. Juni 2017 zu entnehmen ist, klagt der Kreis Steinburg gegen die Entscheidung des Landesamtes für Denkmalpflege, das alte Bahnhofshotel und das Bollhardt´sche Gebäude in der Viktoriastraße unter Denkmalschutz zu stellen. Link zum Artikel in der Norddeutschen Rundschau.
Der Kreis will sich weiter über den im Bürgerentscheid deutlich erklärten Willen der Bürger und Bürgerinnen hinweg setzen: Im Bürgerentscheid hatten sich über 11.000 Menschen des Kreise dafür ausgesprochen, die Fassaden nicht abzureißen sondern zu erhalten.
Die Gebäude sind inzwischen unter Denkmalschutz gestellt worden, dagegen wehrt sich der Kreis nun und betreibt die Aufhebung des Denkmalschutzes für die Gebäude.
Politiker und Verwaltung des Kreises Steinburg scheinen zu meinen, dass Denkmalschutz zwar für den einfachen Bürger gilt, aber doch nicht für sie!
Nach wie vor will der Kreis auch die denkmalgeschützten Fassaden von Bahnhofsgebäude und Bollhardschen Gebäude in der Viktoriastraße abreißen,
um komplett ungehemmt einen riesigen, millionenschweren Neubau zu errichten, der sich über die Viktoriastraße, die Karlstraße und die Poststraße erstrecken soll.
Weder wird der im Bürgerentscheid demokratisch erklärte Bürgerwille geachtet noch wird das Denkmalrecht geachtet.
Ein derartiges Verhalten ist eines absolutistischen Herrschers würdig aber nicht Politikern in einer Demokratie. Das ist schier unerträglich und fördert die Politikverdrossenheit.
Wenn die Politiker die Mauern vom Bollhardt´schen Gebäude und vom Bahnhofshotel weiter antasten, zerstören sie mehr als geschichtsträchtige, denkmalgeschützte Gebäude. Sie zerstören das Ansehen des Denkmalschutzes und dessen Akzeptanz bei den Bürgern des Kreises Steinburg und sie treten den erklärten Volkswillen mit Füßen. Dann heißt es zu Recht erneut: „Die machen ja doch was sie wollen, was für uns einfache Bürger gilt, gilt offensichtlich nicht für die Damen und Herren Politiker!“.
Hände weg von den denkmalgeschützten Kreishausgebäuden in der Viktoriastraße!
Gemeinsam mit Ihnen blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Die Fassaden stehen weiterhin stadtbildprägend am Eingang der Viktoriastraße.
Mehr als 11.000 Bürger haben im Jahr 2014 zusammen mit uns die Fassaden des alten Bahnhofshotels und des Bollhardt´schen Gebäudes vor der Abrissbirne gerettet. Über den Bürgerentscheid waren die Fassaden zwei Jahre geschützt. Als in diesem Jahr erneut der Abriss der Gebäude drohte, hat das Landesamt für Denkmalpflege die Gebäude gerettet und das Gesamtensemble unter Denkmalschutz gestellt. Mit dieser Entscheidung hat das Landesamt das Votum der Bürger gestärkt und bestätigt, dass es sich bei den Gebäuden eindeutig um erhaltenswertes Kulturgut handelt.
Diese Nachricht löste bei uns Jubel aus. Die Mehrheit in allen Workshops und Mitglieder im Preisgericht eines weiteren Wettbewerbs sprachen sich nicht ohne Grund für den Fassadenerhalt aus. Es war ein gutes, erfolgreiches Jahr für uns.
Wir wünschen uns, dass das Neue in den Altbau integriert wird, dass es konstruktiv voran geht, zum Wohl aller Bürger und Mitarbeiter des Kreises.
In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes Weihnachtsfest und freuen uns, wenn der Kreistag eine Planung auf den Weg bringt, die alle begeistert.
Wir appellieren an die Kreis- und Stadtpolitiker, sich von der Begeisterung für das Bauensemble anstecken zu lassen und nicht länger zu bestreiten, dass diese historischen Gebäude wichtig für die Identität der Kreisstadt sind.
Die Norddeutsche Rundschau hat eigenmächtig und unzutreffend behauptet und verbreitet, wir würden „darauf pochen“, dass in der Innenstadt gebaut wird am jetzigen Standort. Das tun wir keinesfalls.
Es spricht einiges dafür, dass die Kreisverwaltung in der Innenstadt bleiben sollte, schon dass sonst die ganzen Planungsleistungen und Architektenwettbewerbe und Bürgerworkshops umsonst gewesen wären.
Wenn der Kreis nach Alsen ginge bliebe das Quartier zwischen Viktoriastraße und Karlstraße vom Abriß eher verschont.
Mischen Sie sich bitte weiter ein, schreiben Sie Leserbriefe, sprechen Sie mit Ihren Abgeordneten.
Bleiben Sie der Sache und uns gewogen.
Wir wünschen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
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Angefügt sind im Anschluss:
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Sind Sie erboßt über die Entscheidungen in der Politik? Teilen Sie es uns mit, auch wir veröffentlichen Leserbriefe! Mail an Initiative
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... Wenn die Politik mehr Bürgerentscheide fordert, dann heißt das aber auch im Umkehrschluss, dass sie sich an die Entscheidungen zu halten hat. Tut sie das nicht, vergibt sie ihre letzte
Möglichkeit, ... zum gesamten Brief von Herrn Alfred Knoch
Bollhardt´sches Gebäude und altes Bahnhofshotel sind im unabhängigen Kosten-Gutachten wieder die Gewinner!
Bisher hat die Bürgerinitiative abgewartet und die Entwicklung beobachtet, nun geht sie erneut an die Öffentlichkeit.
Mehr als 11.500 Bürger im Kreis haben sich für den Fassadenerhalt entschieden. Nach dem vom Kreis in Auftrag gegebenen Gutachten über die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Optionen, ist auch
hier der Gebäudeerhalt mit Sanierung (Variante 1a) hinsichtlich der Baukosten die kostengünstigste Variante.
„Ich erwarte, dass der Kreistag dem Votum der Bürgerinnen und Bürger und dem der Gutachter folgt und die Entscheidung für die Quartierslösung mit der Sanierung Bollhardt´sches Gebäude und Bahnhofshotel trifft,“ appelliert Rechtsanwältin Karin Dietrich-Olsen.... mehr lesen
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Wir haben es geschafft, wir haben gewonnen:
Mit 11.160 JA-Stimmen und 58 % aller abgegebenen Stimmen,
haben wir das Ziel des Fassadenerhalts gemeinsam erreicht!
Wir danken Ihnen allen für die vielfältige Unterstützung auf diesem steinigen Weg und für den Zuspruch zu unserer ehrenamtlichen Arbeit.
Gemeinsam haben wir für den Erhalt des Stadtbildes unserer Kreisstadt und für gelebte Demokratie gekämpft – und das mit Erfolg.
Wir freuen uns sehr und hoffen, dass die Kreistagsabgeordneten nun den Wunsch der Mehrheit der Wähler respektieren und neu planen.
Hier die ersten aktuellen Bilder & Presseberichte:
http://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/buergerentscheid-erfolgreich-id7070841.html
Kreis Plant weiter, trotz bevorstehendem Bürgerentscheid
„Von Seiten des Kreises wird die Unwahrheit verbreitet, das Neubau-Projekt liege bis zum Bürgerentscheid auf Eis. Ganz offensichtlich wird fleißig weitergeplant, so als wenn es den Bürgerentscheid nicht geben würde. Auf Nachfrage eines Mitglieds unserer Initiative im Holstein-Center am 28.06., wurde vom Kreis mitgeteilt, dass der Neubau nach dem Abriss der Fassaden nicht nur an der Bahnhofstraße & Viktoriastraße errichtet wird. Nun soll sich auch noch ein 3. Flügel vom Grundstück Bahnhofstraße 25 aus in den Innenhof dreigeschossig erstrecken. Dafür muss unstreitig der B-Plan geändert werden. Über die Kosten des Neubauprojektes wird allerdings schon lange nichts mehr veröffentlicht,” so Rechtsanwältin Karin Dietrich-Olsen.
„Der Bürgerentscheid rückt näher und der Wahlkampf des Kreises wird härter und unsachlicher. Das Gerüst hat jetzt seine wahre Bestimmung gefunden: Es ist ein über 7.500 Euro teuer Plakathalter für die Wahlwerbung des Kreises,“ so Rechtsanwältin Karin Dietrich-Olsen.
Irreführende Bildmontage des Neubaus in den Wahlunterlagen
„Der Kreis hat sich mit der Bildmontage in den Wahlunterlagen viel Mühe gegeben, den Neubau so klein wie möglich erscheinen zu lassen. Der Kreis versucht die Wähler zu täuschen,“ so Silke Nießing.
1. Der Neubau ist in Wahrheit doppelt so lang wie das alte Landratsamt, hier wurde die Perspektive so verzerrt, dass der Neubau sogar kleiner als das alte Landratsamt wirkt.
2. Schon bei den Gebäuden wurde mit zwei verschiedenen Maßstäben gearbeitet. Das Dach des alten Landratsamtes ist auf der linken Seite entgegen der Wirklichkeit abgesenkt und der Neubau im Maßstab bewusst klein gestaucht.
3. Die Menschen sind lustiger Weise gewachsen, der Besucher vor dem Eingang würde sich den Kopf an der oberen Türkante stoßen, wenn er die Schwelle zum Kreishaus betritt.
4. Die Ansicht des geplanten Neubaus vom Bahnhof aus wird bewusst gemieden, weil dann das gigantische Ausmaß dieses Neubaus erkannt würde, stattdessen werden nur zwei gestauchte Ausschnitte gezeigt.
„Der Bürger wird getäuscht!“ so Diplom-Designerin Silke Nießing.
Fassadenerhalt als Kompromiss zwischen Sanierung und Kreishaus-Neubau
„Wir fordern bewusst nur den Erhalt der historischen FASSADEN, damit der Kreis anstelle einer Sanierung (von 5 Gebäuden des Kreises inklusive Fassadenerhalt für 5,6 Mio. Euro) ggf. einen Neubau hinter den Fassaden planen kann. Uns ist wichtig, dass das Stadtbild erhalten bleibt, wir wollen keinen seelenlosen, überdimensionierten Bauklotz in der von Villen gesäumten Straße. Die Fassaden sind stadtbildprägend für die Kreisstadt und gerade an dieser prägnanten Stelle die Visitenkarte der Stadt,“ so Baubiologin Siegrid Kröger.
Barrierefreiheit auch mit Fassadenerhalt
Der Kreis hat nicht mal ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches die Möglichkeiten zur Schaffung der Barrierefreiheit prüft. Dies ist nicht Bestandteil des Sanierungsgutachtens. „Auch zwischen den Gebäuden kann man z.B. über Aufzüge, die in halben Geschossen halten, Übergänge schaffen. Alles ist machbar, wenn man es will und Architekten nach Lösungen fragt. Sowohl bei der Variante mit dem gesamten Erhalt der Gebäude als auch der Variante mit einem Neubau hinter den Fassaden, ist Barrierefreiheit möglich,“ so Architekt und Stadtplaner Hans-Peter Wiencke.
Zum Thema Denkmalschutz
„Wie eng der Kreis mit der unteren Denkmalbehörde zusammenarbeitet, zeigt die Tatsache, dass die untere Denkmalschutzbehörde dem Landrat unterstellt ist. Somit kann der Landrat sich selbst eine Genehmigung zum Abriss der historischen Gebäude erteilen. Die obere Denkmalschutzbehörde ist hier nur beratend tätig (wurde aus Kiel mitgeteilt). Skandalös ist, dass die Gebäude – passend zum Bürgerentscheid, im Frühjahr 2014 – ohne Erklärung aus der Denkmalliste gestrichen wurden! Laut Kreistag seien sie angeblich nicht historisch, weil sie nicht mehr im originalen Errichtungszustand seien. Im originalen Errichtungszustand sind die aktuell unter strengen Denkmalschutz gestellten Bauernhäuser in der Marsch auch nicht mehr. Hier wird der Bürger zur kostenaufwendigen Instandhaltung ganzer Höfe verurteilt und der Kreis ist noch nicht mal bereit, lediglich zwei historische Fassaden zu erhalten. Unzweifelhaft sind die Fassaden historisch, sie sind sogar älter als das alte Landratsamt. Denkmal- und Umgebungsschutz werden hier mit Füßen getreten,“ so die alteingesessene Itzehoerin Margrit Schwark.
Kosten und Umfang des Neubaus
Aktuell gefragt, konnte Landrat Torsten Wendt weder sagen, wie teuer der Neubau nach neuesten Planungen wird, noch, bei welcher Bausumme der Kreis Abstand von diesem Neubauprojekt nehmen würde.
„Eine derart grob fahrlässige Planung schockiert! Es mag auch Taktik sein, die Bürger hier im Dunkeln zu lassen, weil in Wahrheit die Neubaukosten schon explodiert sind. Es liegt nahe, dass die wahren Neubaukosten vor der Wahl aus gutem Grund streng geheim gehalten werden. Der Kreis stellt immer die Kosten des Fassadenerhalts in den Vordergrund und geht dabei lässig über die Kosten von 15 Mio. Euro + X für einen Neubau-Klotz hinweg. Das bedeutet pro Arbeitsplatz Kosten von 134.000 Euro. Dafür kann der Kreis auch jedem Mitarbeiter ein Haus mit Garten als Arbeitsplatz offerieren.
Mitarbeiter des Landes (und damit z.B. auch die Richter am Landgericht Itzehoe) haben grundsätzlich Anspruch auf Büroräume von 8 m2 – das IST klein, doch mehr steht ihnen nach den Richtlinien des Landes aus Kostengründen nicht zu,” so Karin Dietrich-Olsen. „Der Kreis Steinburg schiebt schon jetzt ohne den Neubau 9 Mio. Euro Schulden vor sich her. Zur Finanzierung des Neubaus schweigt der Kreis bisher völlig.“
Szenarien nach dem Bürgerentscheid
Der Kreis droht im Fall einer Wahlniederlage mit dem Abzug der Verwaltung aus der Innenstadt, ohne überhaupt die Wirtschaftlichkeit eines solchen Schrittes geprüft zu haben und ohne zu fragen, ob die Steinburger und die Mitarbeiter das überhaupt wollen.
Hier wird leichtfertig mit einer Verlagerung des Sitzes der Kreisverwaltung gespielt und gedroht. Die Kreisverwaltung ist genau da, wo sie hingehört, im Herzen der Kreisstadt. Der Kreis verfügt an diesem Standort bereits über mehrere Neubauten und hat nicht umsonst zwei weitere angrenzende Grundstücke erworben, um diesen Standort auszuweiten. Die haltlose Drohung dient allein dem Zweck, Ja-Stimmen für den Fassadenerhalt zu verhindern.
„Die Initiative fürchtet nicht den Wegzug des Kreises, sondern eine „Störphilharmonie“ in der Kreisstadt mit explodierenden Kosten und dass für NICHTS mehr Geld da ist, außer für den Neubau – und das schon nur auf Pump,” Elke Wübbe.
Nutzen Sie das erkämpfte Wahlrecht
„Gehen Sie am 06.07. einfach mit Ihrem Personalausweis zu Ihrem Wahllokal und stimmen Sie mit JA für den Fassadenerhalt. Nutzen Sie Ihr von 7.000 Bürgern erkämpftes Wahlrecht und lassen Sie sich vom Kreis keinen Bären aufbinden!!“, so Silke Nießing.
Die Initiative steht für Fragen zur Verfügung, per Mail und an den Samstagen vor der Wahl von 10-16 Uhr mit einem Info-Stand im Modehaus Behrens & Haltermann.
www.fassadenerhalt-iz.de, E-Mail: info@fassadenerhalt-iz.de
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