Hier haben Bürger/innen aus dem Kreis Steinburg das Wort

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Kein Kahlschlag in der Karlstraße (vom Okt. 2016)

Ich möchte gerne einige Anmerkungen zu grundsätzlichen Fragen des geplanten Kreishausneubaus machen: Unabhängig von der Frage, welcher der Entwürfe letztlich „das Rennen“ machen wird, wurde in der öffentlichen Diskussion und in den Publikationen der vergangenen Wochen und Monate nahezu vollständig ausgeblendet, welche Dimensionen die Planung angenommen hat und welche Konsequenzen daraus für die gewachsene Bausubstanz der Itzehoer Innenstadt entstehen. Die Tatsache, dass der Kreis die gesamte Südwestseite der Karlstraße überbauen und somit in einem ersten Schritt abreißen will, wurde bis dato überhaupt nicht zur Diskussion gestellt.

 

Dass der Kreis noch nicht einmal eine belastungsfähige Raumbedarfsplanung vorweisen kann, die die Dimension der Planung begründen könnte, muss an dieser Stelle ebenfalls zur Sprache kommen. Nachfragen von meiner Seite wurden bis jetzt vom Landrat wegen „fehlenden öffentlichen Interesses“ zurückgewiesen.

Vom Bauamt werden Zahlen genannt, die um ein Mehrfaches höher liegen, als die Vorgaben des Finanzministeriums zulassen.

 

Auch die neueren Entwicklungen, die aus dem Ideenwettbewerb hervorgehen, sollten zu einem Umdenken führen, da nun doch in allen Entwürfen das ehemalige Bahnhofshotel und das Bollhardtsche Gebäude für die Verwaltung genutzt werden können. Dies war in den bisherigen Planungen nicht der Fall. Durch den dadurch gewonnenen zusätzlichen Raum kann sicherlich ein Konzept erarbeitet werden, welches auf den Kahlschlag in der Karlstraße verzichtet. In zwei der Präsentationen wurde dies zumindest teilweise zur Diskussion gestellt. Möglicherweise könnte damit auch der finanzielle Rahmen für die Steuerzahler etwas verträglicher gestaltet werden.

 

Für die aktuell geplante Version wurden mir von verantwortlichen Mitarbeitern des Bauamtes mehrfach Kosten von zirka 30 Millionen Euro genannt, das ist das Doppelte des Preises, der 2011 für einen Neubau auf Alsen veranschlagt wurde. In der Außenwirkung mag der aktuelle Prozess offen und kommunikativ scheinen, bei Nachfragen grundsätzlicher Art reagieren die Verantwortlichen jedoch deutlich weniger offen.

Wirklich „vorbildlich“ transparent, wie von der Rundschau am 6. August gelobt, ist dies in meinen Augen nicht.

 

Für uns als Anwohner und alle anderen Steuerzahler im Kreis Steinburg bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt im weiteren Verlauf in seiner finanziellen und städtebaulichen Dimension noch auf ein erträgliches Maß reduziert wird, um damit der Stadt Itzehoe ein weiteres Kapitel Politik mit derAbrissbirne zu ersparen.

 

Frank Mezger, Itzehoe

 

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Auszug Leserbriefe 2015:

Mail AN UNS VOM 27.06.15:

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Sie haben eine Initiative gestartet, die sehr erfolgreich war. Da ich gelegentlich in Itzehoe bin, verfolge ich die Diskussion um das Kreishaus auch mit.

 

Wenn die Politik mehr Bürgerentscheide fordert, dann heißt das aber auch im Umkehrschluss, dass sie sich an die Entscheidungen zu halten hat. Tut sie das nicht, vergibt sie ihre letzte Möglichkeit, die Beteiligung der Wählerinnen und Wähler an politischen Entscheidungen wieder zu fördern und zu erhöhen. Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen des Kreises Steinburg, vielleicht auch das der Länder und des Bundes stehen auf dem Spiel. Ich möchte Sie auch darum ermuntern, noch nicht aufzugeben und weiterzukämpfen.

 

Gruß aus Berlin

 

Alfred Knoch

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VIELEN DANK FÜR DIE ZAHLREICHEN GLÜCKWÜNSCHE ZUM WAHLSIEG!

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Auszug Leserbriefe 2014:

Mail AN UNS VOM 07.07.14:

Vielen Dank an die Initiative zum Fassadenerhalt für ihr Engagement zum Erhalt des Stadtbildes. Der lange Atem hat am Ende gegen den mit weitaus größeren Ressourcen ausgestatteten Kreistag ausgereicht. Doch wer sitzt im Kreistag? Sind es nicht auch die Vetreter der über 7000 Bürger, die ihre Unterschrift zum Erhalt der Fassade gegeben haben und damit ihren Unmut über das Vorgehen der Kreistagsabgeordneten kundgetan haben? Irritierend für mich ist hier, daß der Neubau auf Teufel komm raus durchgedrückt werden sollte und die Sorgen der Bürger um das Stadtbild nicht ernst genommen wurden. Hier scheint das Demokratieverständnis eines Herrn Arp („Wenn wir immer und überall erst die Bürger fragen, kommen wir gar nicht weiter“) schon sehr weit fortgeschritten zu sein. Es ist aber schön zu sehen, daß ein Teil der Steinburger seine Stimme nicht nur alle 4 Jahre abgeben, sondern sie im Zweifelsfall auch erheben möchte.

 

Arne Schmidt

LESERBRIEF AN UNS VOM 06.07.14:

Gesammelte Sagen des Thorsten W.

 

Die Sage von der bröckelnden Fassade: Landrat und Politiker betonen immer wieder gebetsmühlenartig, dass die Fassade bröckele.

Das stimmt nur geringfügig, in Wahrheit bröckeln an der Bahnhofstr. nur 6 kleine Stellen und an der Viktoriastr. nichts. Fassadenerhalt (https://www.steinburg.de/images/Itzehoe_Kreisgebaeude_Fassadensicherung.pdf)  Die Fassade bröckelt nach dem Gutachten also zu mehr als 99 %  nicht, eine gute Nachricht für den Fassadenerhalt. Abhilfe: 2 Maurer, 4 Arbeitsstunden, 2 Sack Zementmörtel und 2 Töpfe Farbe, macht rund dreihundert Euro. Aber der Landrat hat für mehrere hundert Euro wöchentlich ein Gerüst stehen, das er jetzt auch noch zur Plakatwand umfunktioniert hat. Wie lange noch will er unser Geld dafür ausgeben?  Man fühlt sich veralbert.

 

Die Sage von dem neuen Kreishaus als billigere Lösung: Landrat und Politiker erzählen unaufhörlich, auf Dauer sei nur ein neues Kreishaus billiger. Was ist da dran? Dazu gibt’s eine Wirtschaftlichkeitsstudie: https://www.steinburg.de/images/DKC-Bericht_Kreis-Steinburg_18052011.pdf .

Ergebnis. Bei Baukosten von 13 Millionen für den Neubau soll  dieser in den nächsten 30 Jahren 19,3 Millionen kosten. Bei notwendiger Sanierung und Instandhaltung des Altbaus kostet es 14,3 Millionen. Differenz: 5 Millionen ist der Altbau billiger als ein Neubau. Aber wenn der Neubau eher 15 oder 25 Millionen kostet, wie sieht’s dann aus, wohl eher recht mau für den Neubau. Und für den Neubau der ARGE auf Alsen wurden für 150 Mitarbeiter 5 Millionen € investiert, der Kreis will 

 

Die Sage von der fehlenden Barrierefreiheit: Landrat und Politik beklagen, das Kreishaus sei nicht barrierefrei und wollen uns glauben machen, Barrierefreiheit im Kreishaus sei nicht möglich. Da frage ich mich, war noch keiner aus dem Kreistag und auch der Landrat jemals in alten Städten, wo derzeit überall alte Häuser renoviert werden, meistens völlig barrierefrei weil sie sonst nicht gut zu verkaufen sind? Müssen wir denen erstmal eine Stadtrundfahrt in Hamburg oder Berlin schenken?

Für alle Altbauten gibt es Lösungen, die nicht 15, nicht 10, nicht einmal eine Millionen kosten. Und kein Gang im Kreishaus ist schmaler als 1 Meter, das reicht leicht für jeden Behinderten. Und dann kann man mit dem eingesparten Geld auch noch rbz, SSG, Lehmwohldhalle und viele andere Kreisgebäude, bei denen es viel nötiger wäre, barrierefrei machen.

 

Die Sage von der energetischen Sanierung: Politik und Landrat verbreiten immer wieder, eine neue Fassade sei aus energetischen Gründen erforderlich, d.h. die alte sei nicht hinreichend dämmbar. Das  ist alter Kram. Im Gegenteil, es ist längst erwiesen, dass auch eine alte Gründerzeitfassade mit Innendämmung die aktuellen Energiewerte einhalten kann. In anderen Städten tun sich Stadtverwaltung und Bürger zusammen, um gemeinsam alte Häuser zu erhalten und energetisch zu modernisieren. Dort ist man weg vom alten Plattmachen und Neubauen.

 

http://www.aktion-kms.de/files/120604_aktion-karl-marx-strasse_fassadenleitfaden.pdf;  

 

http://weiterdenken.leipzig.de/lewd/themen/energetische-sanierung/index.shtml

 

Die Gruselsage von der Verseuchung des Kreishauses: Asbestverseuchung soll im Kreishaus sein, wird von Politik und Landrat behauptet, in Wahrheit soll aber nur im Bollhardtschen Gebäude Asbest in der Wand sein. Asbest ist gefährlich, aber nur wenn es in die Luft dringt oder man es berührt. Wenn dass so wäre, hätte der Landrat das Gebäude sofort räumen müssen. Ist es aber nicht, hat er auch nicht. Sonst muss man Asbest immer dann unter besonderem Arbeitsschutz entfernen wenn man daran arbeitet. Dann ist es aber egal ob man abreißt oder saniert, es kostet immer gleichviel, Abriss eher mehr. Ende der Gruselsaga.

 

Johannes Tiiedje

LESERBRIEF AN UNS (UND DIE NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU) VOM 03.07.14:

Sehr geehrter Herr Ehrich, sehr geehrte Frau Götz,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich beziehe mich auf die Ausgaben:

Itzehoer Nachrichten, 26. Juni 2014 / 2. Juli 2014

 

Nein, Herr Landrat, SO – bitte nicht! Die aktiven Mitglieder der Initiative zum Erhalt der Kreishausfassade und alle deren Unterstützer sind auch IHRE Kreisbewohner. Mit der Diffamierung und Verunglimpfung der Initiative treffen Sie auch uns, die wir von einem demokratischen Recht Gebrauch machen. Und ich verwahre mich entschieden dagegen, auf ein sog. „Stammtischniveau“ festgelegt zu werden.

Nein, Herr Landrat, SO – bitte nicht! Mit der Führung von behinderten Menschen durch das Kreishaus haben Sie suggeriert, dass bei einem Fassaden-Erhalt der jetzige Ist-Zustand ebenfalls erhalten bleibe. Das ist eine bewusste Irreführung von Bürgern, die durch nichts wiedergutgemacht werden kann. Und ich frage mich allen Ernstes, wer den Boden der Sachlichkeit hier verlassen hat, wer hier mit unlauteren Methoden arbeitet und wer „Stimmenfang“ betreibt.

Sie schüren Ängste, unterstellen den Initiatoren ein „Null-Wissen“ (ich erinnere mich, dass immer wieder Detail-Informationen eingefordert worden sind) und behaupten ja immer wieder selbst eine ganze Menge

Nein, Herr Landrat, SO – bitte nicht! Denn niemandem von denjenigen, deren Wunsch es ist, dass die Fassade – und nur um diese geht es doch (– dahinter können Sie „machen, was Sie wollen“! –) erhalten bleibt, sind die Mitarbeiter der Kreisverwaltung, sind behinderte und nichtbehinderte Besucher der Kreisverwaltung gleichgültig, aber eben auch nicht die Bürger, die noch ein ästhetisches Gespür für Stadtarchitektur haben.

In 30 Jahren hat Ihr Vor-Vorgänger offenbar nichts auf baulicher Seite getan, um die Situation für seine Mitarbeiter und die Besucher der Kreishauses entscheidend zu verbessern, und nun weiß er plötzlich, was richtig ist?

 

Dr. Mechtild Hobl-Friedrich

Itzehoe

LESERBRIEF AUS DER NORDDEUTSCHEN RUNDSCHAU VOM 03.07.14:

Für dumm erklärt

Zur Diskussion um die Kreishaus-Fassade

 

Man kann es kaum glauben, mit welchen Mitteln das neue Kreishaus durchgeboxt werden soll. Plötzlich werden Behinderte und Rentner vorgeschoben. Merkt hier in Itzehoe niemand, was gespielt wird? Seit Jahren  ist das Kreishaus in diesem Gebäude und niemanden hat es interessiert wie Behinderte und Alte rein und raus kommen. Jetzt wird mit allen Mitteln mobil gemacht und die Bürger für dumm erklärt.

Schämt euch! Baut das neue Kreishaus auf Alsen oder nutzt das Prinovisgebäude. Dort gibt´s dann auch ausreichend und direkt vor der Tür Parkplätze. Daran wurde bisher ja auch nicht gedacht, denn die Parkhäuser sind für Alte und Behinderte auch zu weit weg und fußläufig kaum machbar. Auf Alsen sind auch noch Einkaufsmöglichkeiten. Das Gebäude am Bahnhof kann zum Beispiel ein Hotel, ein Museum oder auch Jugendclub werden und alles bleibt in der Stadt.

 

Christa Baack, 

Kronsmoor

LESERBRIEF AUS DER NORDDEUTSCHEN RUNDSCHAU VOM 03.07.14:

Macht mir Angst

Es ist unglaublich, Menschen mit Behinderungen zu nutzen, um zum Erfolg zu kommen – es widert mich an!

Fahrstühle und/oder Umbauten sind kostengünstiger möglich, aber darum geht es letztendlich schon lange nicht mehr.

Wird es wirklich alles besser für die Bürger, für die Stadt, für den Kreis?

Was wurden nicht alles für Gründe herangezogen, um einen Neubau zu rechtfertigen. Warum so massiv mit "allen erdenklichen Mitteln"? Allein schon das empfinde ich als sehr auffällig. Was ist da los, dass es nicht zu einem vernünftigen Austausch und Miteinander gekommen ist? Mit Provinzgeist wird das Bürgerbegehren behandelt und bei dem ganzen Ablauf scheint es nur um Recht, Macht und Eitelkeit zu gehen. Durch den Umgang mit dem Bürgerbegehren haben sich die "hohen Herren" geouted.

Ich fühle mich als Bürger von Itzehoe nicht ernst genommen, und die Vorgehensweisen machen mir Angst.

Deshalb ist eine Petition an die Landesregierung von mir eingeleitet worden, mit der Bitte um Überprüfung dieser ganzen Aktionen.

 

S. Erichsen Okonek,

Itzehoe

LESERBRIEF AUS DER NORDDEUTSCHEN RUNDSCHAU VOM 03.07.14:

Keine Legitimation

Die Norddeutsche Rundschau hat uns gezeigt wie es geht: Am Alten Wall in Hamburg entsteht hinter alten Fassaden ein Neubau für ein Einkaufsparadies. Dort schaffen es die Architekten trotz unterschiedlicher Geschosshöhen einen Neubau zu errichten. Das zeigt uns: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Die zweimal in der NR groß herausgestellte Agenda 21 Gruppe, die sich in Itzehoe schon mehrfach für Behinderte und Seniorenerfolgreich eingesetzt hat, hat nicht die Legitimation Forderungen zum Abriss der Kreisgebäude im Namen der Behinderten und Senioren zu stellen. Bei den Zusammenkünften der Bürgerinitiative hat sich nämlich gezeigt, dass sehr viele Senioren (Bürger ab 60 Jahren) für den Erhalt der Fassaden sind. Die Viktoriastraße hat in den zurückliegenden Jahrzehnten schon einige architektonische Wunden hinnehmen müssen, ein Verlust der Kreishausfassaden wäre ein weiterer Sargnagel für die Viktoriastraße und damit auch für Itzehoe. 

Fazit: die Kreisverwaltung bleibt an ihrem Standort. Bei einem erfolgreichen Bürgerentscheid im Sinne der Bürgerinitiative sehe ich drei Möglichkeiten:

 

1. Fassaden und Gebäude bleiben erhalten, zusammen mit dem gekauften Haus (Abriss?) in der Bahnhofstraße kommt es zur Sanierung, Renovierung und Modernisierung.

2. Ds Ensemble Bollhardt´sches Haus und Landratsamt bleiben als typisch norddeutsche Backsteinarchitektur erhalten, die Fassade des Bahnhofshotels wird erhalten, dahinter entsteht ein Neubau.

3. wie Punkt 2, aber das Bahnhofhotel wird abgerissen, jedoch im gleichen Stil (evtl. leicht modifiziert) wieder neu errichtet.

 

Es spricht also alles dafür, auch für Behinderte und Senioren mit „Ja" zu wählen

 

Claus Jaeger,

Itzehoe

LESERBRIEF AUS DER NORDDEUTSCHEN RUNDSCHAU VOM 03.07.14:

Ein paar Fakten

Ich als Itzehoer Bürger bin bestürzt, wie unfair mit demokratischem Recht umgegangen wird. Dazu nenne ich mal ein paar Fakten aus der letzten Zeit, die mir zu Ohren kamen:

1. In verschiedenen Orten des Kreises Steinburg werden Plakate für den Fassadenerhalt einfach abgehängt.

2. Itzehoer Firmeninhaber, die sich für den Fassadenerhalt einsetzen, werden aufgefordert, sich da raus zu halten.

3. Bürgermeister laden zu Veranstaltungen nicht beide Seiten ein.

4. In einer Schule des Kreises werden Schüler aufgehetzt mit: Das sind doch nur Hausfrauen, die nichts besseres zu tun haben.

5. Kein Bediensteter des Kreises darf/kann seine Meinung frei vertreten.

Zum Glück ist die Wahl am 6. Juli geheim.

 

Bertram Busch,

Itzehoe

LESERBRIEF AUS DER NORDDEUTSCHEN RUNDSCHAU VOM 03.07.14:

Erst Bürger fragen

Heute las ich einen Artikel, in dem Herr Arp sein Verständnis von Demokratie klar zum Ausdruck bringt. Danke, dass wir jetzt endlich Klarheit darüber haben, danke dem Redakteur, dass er diese Aussage im Artikel erwähnt hat. „Wenn wir immer erst die Bürger fragen, kommen wir nicht weiter, das ist auch beim Kreishaus so."

Wenn sich die Politik an die Kreisordnung gehalten hätte, so könnte das Kreishaus jetzt schon fast fertig gestellt sein. Kreisordnung § 16a sagt, dass der Kreis die Bürger über allgemein bedeutsame Angelegenheiten unterrichten muss und das Interesse an der Selbstverwaltung fördert. Bei wichtigen Planungen sollen die Bürger frühzeitig über die Auswirkungen unterrichtet werden. Es ist ohnehin kaum zu glauben, dass in Itzehoe Häuser abgerissen werden, die jede bekannte Großstadt in Deutschland erhält oder sogar rekonstruiert.

Zu einem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid hätte es nicht kommen müssen, wenn die Herren des „Hohen Hauses" den Entrüstungssturm der Bürger ernst genommen hätten.

 

Heiko Lamaack, Itzehoe

LESERBRIEF AN UNS (UND DIE NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU) VOM 04.07.14:

Am Sonntag ist der Bürgerentscheid für den Erhalt der historischen Fassaden des ehemaligen Bahnhofshotels und des Bollhardtschen Gebäudes.

 

Wer bei der Abstimmung "JA" sagt, spricht sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem geschichtlichen Erbe der Steinburger Kreisstadt aus und gegen ein hässliches Monstrum aus Stahl, Glas und Beton, das das Zentrum Itzehoes verschandeln würde.

 

Nach der Zuschüttung der Störschleife in den 1970er Jahren, die heute zu Recht von den Menschen angeprangert und bedauert wird, naht eine weitere barbarische Zerstörung des Stadtbildes. Itzehoe, die sterbende Stadt? Das muss nicht sein.

 

Geradezu skandalträchtig ist die auf Kosten von uns Steuerzahlern mit sehr hohem Aufwand einseitig und ganz massiv betriebene Propagandaschlacht des Kreises, verschiedener Politiker und des Landrates. Es ist eine Schande für die dafür Verantwortlichen, für den Kreis Steinburg, und es ist ein ungeheuerlicher Umgang mit Steuergeldern. Dies ist ein Grund mehr, den fragwürdigen offiziellen Kalkulationen und der volksfrontartigen Kampagne nícht zu trauen.

 

Ich stimme am Sonntag mit "JA" - für ein lebenswertes Itzehoe, für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem geschichtlichen Erbe, für die Zukunft der Stadt und des Kreises.

 

Guido Schümann

Itzehoe

LESERBRIEF AN UNS (UND DIE NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU)  VOM Juni 2014:

Flexibel neu nachdenken

Zum Bericht „Schlagabtausch zum Thema Kreishaus"

 

Es ist dringend Zeit, nochmals über den Kreishausneubau nachzudenken. Fest steht mittlerweile, dass der beschlossene Kostendeckel von 15 Millionen Euro auf keinen Fall auch nur annähernd zu halten ist. Dieser war schon sehr knapp kalkuliert. Seither haben sich weitere sehr kostenträchtige Positionen ergeben. Der Baugrund ist problematisch, eine teure Pfahlgründung unvermeidlich. Hinzu kommt wegen der Feuchtigkeit u.U. für den Keller eine sogenannte „weiße Wanne", die die Baukosten erfahrungsgemäß nochmals um mindestens 20 Prozent erhöht.

Nach Besichtigung des neuen ARGE-Hauses meinten Kreistagsabgeordnete und Verwaltung, Raumgrößen von acht Quadratmetern wie dort, die übrigens genau den Vorgaben des Landes entsprechen und überall im Lande gelten, seinen für die Kreismitarbeiter nicht zumutbar. Man hat auf Verlangen des Kreistages daraufhin die Raumbreite auf mindestens drei Meter, im Ergebnis also mindestens 12 qm pro Mitarbeiter erhöht. (Ein junger Mitarbeiter des Kreises – JU-Mitglied – verstieg sich in der Diskussion sogar darauf, es seien mindestens 15 qm zu bauen).

Zudem hat der Landrat, nachdem er es zunächst nicht wusste, nach

einigem Nachrechnen geäußert, er wolle nunmehr nicht für 70, sondern für

105 Mitarbeiter bauen. Der neue, nunmehr vorgestellte Bau ist auch mindestens 30 Prozent größer als ursprünglich geplant.

All das ist für 15 Millionen Euro nicht zu haben, das Doppelte ist halbwegs realistisch. Nach eigenem Bekunden weiß der Landrat derzeit selbst nicht, wie hoch die Kosten nach aktuellem Planungsstand auch nur zu schätzen sind.

Seinerzeit hat man in einer Machbarkeitsstudie, die von 13 Millionen Euro Baukosten ausging, die Mehrkosten gegenüber einer Kreishaussanierung mit 5 Millionen auf 30 Jahre errechnet. Davon sind wir weit entfernt. Als der Bürgerentscheid für das HdJ durchging, standen Stadt und Ratsmehrheit vor dem nichts, weil sie keinen Plan B hatten. Das darf nicht wieder sein. Wir brauchen hier und jetzt Spezialisten für Altbausanierung mit Erfahrung, die das alte Kreishaus nochmal gründlich unter die Lupe nehmen und die Sanierung ernsthaft planen. Selbst wenn man danach auf das Doppelte oder Dreifache der bisher kalkulierten Kosten von 5,6 Millionen Euro kommt, ein völlig barrierefreies Kreishaus ist damit zu erreichen. Ich wünsche mir, dass Politik und Verwaltung einmal nicht starr am Beschlossenen festhalten, sondern felxibel neu nachdenken.

 

Peter Olsen

Itzehoe

LESERBRIEF AN UNS (UND DIE NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU) VOM 14.11.2013:

Leserbrief zur Kampagne der Kreisverwaltung bezüglich des Kreishausneubaus

 

Ich hoffe, dass die neun Herren und die eine Dame, die links auf der Maxi-Postkarte aufgeführt sind, die unaufgefordert in meinem Briefkasten und in den Briefkästen von schätzungsweise weiteren mehr als 60.000 (!) Haushalten im Kreis Steinburg gelandet ist, tief in ihre eigene Tasche gegriffen haben, um eben diese Karte zu finanzieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was solche Werbung  – Grafikdesign, Vierfarbdruck - + Versand – an Kosten verursacht. Ich möchte mir nicht gern vorstellen müssen, dass dafür öffentliche Gelder eingesetzt worden sind. Der Verdacht liegt jedoch nahe, denn wenn der „Kreis Steinburg“ mit offiziellem Wappen die Vorderseite ziert… 

Ich hätte dafür gern einmal offizielle Zahlen aus der Kämmerei!

Und ich empfinde es als sehr vermessen, dass ein demokratisch gewähltes Gremium alles daran setzt, Bürger dazu aufzufordern, ihr demokratisch verbrieftes Recht nicht wahrzunehmen. Ebenso undemokratisch ist es, die gesamte Infrastruktur einer Behörde für eine Kampagne einsetzen zu können, während, was ja sehr wohl bekannt ist, dem „Gegner“ weder die finanziellen noch die strategischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die Bürger des Kreises in gleicher Weise erreichen zu können. Dieser „Kampf“ (NR vom 07.11.2013, S. 19) um die Kreishausfassade wird seitens der Kreises mit ungleichen, unfairen und undemokratischen Waffen gegen die Bürgerinitiative geführt!

Könnte es sein, dass die Mitglieder des Kreistages nur deshalb dem Wunsch der Bürger nach Erhalt der Fassaden nicht nachgeben wollen, weil sie Angst haben, sie könnten deshalb ihr Gesicht verlieren? Denn sie haben sich wohl inzwischen in die Idee eines Neubaus verrannt? Wie kleinmütig!

Außerdem: Die sog. „Informationen“ auf der Rückseite der Maxi-Karte (die wahrlich kein Ruhmesblatt für die grafischen Gestaltung darstellen), sind durch nichts belegte blanke Behauptungen: An unzähligen denkmalgeschützten und sonstigen historischen Bauten kann der Beweis geführt werden, dass Barrierefreiheit, geschickte Raumschnitte, Wärmeschutzmaßnahmen etc. geschaffen werden konnten. Und „moderne Arbeitsbedingungen“ können sehr wohl hinter „alten Fassaden“ entstehen.

Itzehoe ist wahrlich nicht reich an architektonischen Denkmälern. Deshalb sollte alles dafür getan werden, das Wenige zu hüten, zu pflegen und insbesondere dem Straßenbild der Viktoriastraße zu erhalten.

Übrigens: Wer hat eigentlich die „Mehrkosten“ des Fassadenerhalts gegenüber Abriss und Neubau errechnet? Und wer garantiert eigentlich den Bürgern, dass die veranschlagte Bausumme bei einem Neubau nicht überzogen wird? Und wie soll eigentlich der Bürger „verantwortungsbewusst“ mit einem neuen Kreisverwaltungsgebäude umgehen, das es noch gar nicht gibt? 

 

Dr. Mechtild Hobl-Friedrich

Theaterdirektorin i.R.

 

LESERBRIEF AN UNS (UND DIE NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU) VOM 14.11.2013:

Bürgerbegehren als ultima ratio 

 

Es ist gut so, dass die Bürger ihre Rechte wahrnehmen. In Itzehoe war der Bürgerentscheid gegen die 11 Millionen Ruinen - Trilogie auf „Alsen“ erfolgreich. Mit positiv nachhaltiger Wirkung für die Bürger. Die parlamentarische Demokratie beinhaltet ja nicht, dass zwischen den Wahlen die Bürger einen Maulkorb zu tragen haben. 

Eine funktionierende Demokratie muss auf die Befindlichkeit einiger „Honorationen“ verzichten. Der Versuch der Einschüchterung mit Regressanspruch jüngst durch den stellvertretenden Landrat Herr Dr. Seppmann, oder wie heute in der NR vom 9.10.13 nach zu lesen die Androhung des Landrates Herr T. Wendt über den Verlust von 400 Arbeitsplätzen. 

Natürlich nur wenn die Bürger weiterhin renitent bleiben sollten. Hier eröffnet sich dem Leser und Wähler eine merkwürdige Sichtweise der Demokratie. 

Ganz besonders dann, wenn der Landrat mit einfacher Kreistagsmehrheit  gewählt wurde. Der Kreistag selbst hat bei der Kommunalwahl 2013 bei über 60%  an Nichtwählern nicht überzeugen können. Hier von einer Politikverdrossenheit zu lamentieren wäre reine Schutzbehauptung. 

Auch wenn von Seiten der Presse der Versucht unternommen wird, eine Verharmlosung der Dinge darzustellen, bleibt doch der Nachgeschmack von Gutsherrenmentalität.

In einer Stadt wie Itzehoe, die durch die Firmenpleite von Prinovis mit über 1000 Arbeitslosen massiv bedroht wird, ist es unanständig bei der hausgemachten Schieflage zum Kreishausneubau mit dem Verlust von 400 Arbeitsplätzen zu drohen.

Der Vergleich mit Unternehmern, die abhängig Beschäftigte regelmäßig erpressen um ihre Profitmaximierung zu sichern, ist bestimmt kein adäquates Vorbild. 

Herr Landrat, hier wurde die Grenze des Anstand überschritten und das Fingerspitzengefühl für Itzehoe ging verloren.

 

Ernst Molkenthin, Itzehoe 

 

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zuletzt aktualisiert:

16.06.17 Aktuelles